Die Begriffe SOPA und PIPA geistern schon seit geraumer Zeit durch die Medien, aber was verbirgt sich dahinter und was haben sie mit Webhosting zu tun?
Was verbirgt sich hinter PIPA und SOPA?
Diese beiden Begriffe sind Abkürzungen für Stop Online Privacy Act (SOPA) und Protect IP Act (PIPA). Hierbei handelt es sich um eine Gesetzeskampagne zum Schutz des Urheberrechts des US-Abgeordneten Liam Smith, der diese Gesetze vorgelegt hat. Begründet wird diese Initiative mit den Argumenten, dass 60 Prozent der US-Exporte mit geistigen Innovationen verbunden und 19 Millionen Arbeitsplätze in den USA von Exporten abhängig sind. Liam Smith sieht bei Verstößen gegen das US-Urheberrecht einen Angriff auf die Wirtschaft, der unbedingt abgewehrt werden müsse.
Die Gesetzesvorlagen in der praktischen Umsetzung und die Auswirkung auf Webhosting
Bietet ein Unternehmen für Webhosting oder ein einzelner Seitenbetreiber unerlaubt urheberrechtlich geschützes Material auf Webseiten an, sollen diese Seiten in den USA von den jeweiligen Providern gesperrt werden. Sogar eine komplette Sperrung von Domains war dabei schon im Gespräch. Diese Gesetze hätten auch unweigerlich Folgen für Webhosting und Seitenbetreiber außerhalb der USA. Die Konsequenzen wären aber besonders fatal für Anwender, die Plattformen für Wehosting in den USA nutzen, zum Beispiel Facebook. Hinzukommt, dass ein ähnlicher Regelungskatalog unter dem Namen Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) seit dem 16. Dezember 2011 im EU-Rat beschlossene Sache ist. In Deutschland steht die Zustimmung des Bundestages dazu noch aus.
Kritik an den Gesetzentwürfen
Kritiker aus allen Bereichen, darunter auch Anbieter für Webhosting, warnen vor diesen Gesetzen. Laut der Meinung von Kritikern werde der freie Zugang zu Informationen eingeschränkt und deswegen haben Wikipedia sowie andere Anbieter mit einem 24-stündigen Protest durch Abschalten ihrer Seiten reagiert. Fakt ist: Sollten sich diese Gesetzesvorlagen durchsetzen, muss man im Webhosting mit noch mehr Auflagen rechnen.